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Diessenhofen
Klosterkirche St. Katharinental
02. Juli 2017
16:30 Uhr
Kein Vorverkauf, unnummerierte Plätze
Konzertkasse öffnet eine Stunde vor Beginn
Programm
Thomas Tallis (1505 – 1585)
De lamentatione Jeremiae prophetae
Claudio Monteverdi (1567 – 1643)
Missa a 4 voci da cappella, SV 190: Kyrie-Gloria-Credo
Thomas Tomkins (1572 – 1656)
O sing unto the Lord a new Song
Calvisius (Seth Kalwitz, 1556 – 1615)
Singet dem Herrn ein neues Lied
Monteverdi
Missa: Sanctus-Benedictus-Agnus Dei
Francis Poulenc (1899 – 1963)
O magnum mysterium
Michael Haydn (1737 – 1806)
Ave Regina caelorum
Olivier Messiaen (1908 – 1992)
O sacrum convivium
John Tavener (1944 – 2013)
Song for Athene
Josef Swider (1930 – 2014)
Cantus gloriosus
An unserem ersten Konzert dieses Jahres singen wir eine Auswahl von verschiedenen Werken aus fast einem halben Jahrtausend. Unser Programm wirft ein Licht auf unterschiedliche Formen und Ausdrucksweisen der sakralen Musik – immer im Dienste der Botschaft und doch stets geprägt und durchdrungen von der wunderbaren individuellen Gestaltungskraft und dem Einfallsreichtum der einzelnen Komponisten.
Die geistige Reise führt vom hochkünstlerischen Kontrapunkt der Renaissance (Tallis, Monteverdi, Tomkins) bis zu Zeitgenossen (Pärt, Tavener), die mit ihrer Vorliebe für homophone Melodien an die Gregorianik anknüpfen. Der dunklen Klage über die Zerstörung Judas bei Tallis steht das strahlende, bejahende Ave Regina Caelorum Michael Haydns gegenüber, oder das lobpreisende ‚Singet dem Herrn’ von Calvisius.
Schwebende, entrückte Klänge, wie bei Poulenc, Pärt, Tavener, scheinen sich von der Erde lösen zu wollen, während Swiders Cantus gloriosus mit der starken Betonung des Rhythmus’ auf dem Boden bleibt. Dissonanzen und chromatische Elemente, wie bei Messiaen und Poulenc, stellen der bestätigenden Tonalität einen fragenden Gestus entgegen. Die vierstimmige Messe von Monteverdi bildet einen Schwerpunkt, der sich auf die Renaissance-Tradition beruft und gleichzeitig neue, auf den Barock weisende Eigenschaften zeigt.
Diese ausgewählten Perlen aus einer schier endlos langen Perlenkette mögen den unerschöpflichen Reichtum der uns überlieferten Tradition aufscheinen lassen.