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Kappel am Albis
Klosterkirche, Veranstaltungsreihe «Musik und Wort»
29. September 2013
17.15 Uhr
«Glanz und Kontemplation»
Vokalwerke von Hildegard von Bingen, A. Willaert,
G. Gabrieli, C. Monteverdi, J. Świder, A. Pärt.
Bohdan Shved, Leitung
Pfr. Christof Menzi, Lesungen
Eintritt frei, Kollekte.
Programm (Download PDF)
Hildegard von Bingen (1098–1179)
O tu illustrata
Adrian Willaert (1490–1562)
Pater noster
Giovanni Gabrieli (1554–1612)
Beata es virgo Maria
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Messa a quattro voci da cappella:
Kyrie – Gloria – Credo – Sanctus – Benedictus – Agnus Dei
Józef Świder (*1930)
Pater noster
Arvo Pärt (*1935)
Magnificat
Arvo Pärt
Da pacem Domine
Kern des Programms ist die Messa a quattro voci da cappella von Claudio Monteverdi. Sie wurde 1641 als Teil der Sammlung «Selva morale e spirituale» veröffentlicht. Monteverdi war zu dieser Zeit Domkapellmeister in San Marco zu Venedig und konnte neben seinem Wirken als Schöpfer sakraler Musik auch auf eine Vielzahl von Opern zurückblicken, die im neu eröffneten Opernhaus zur Aufführung gelangten. Stilistisch steht Monteverdi zwischen der polyphonen Kompositionstechnik der früheren Renaissance (z.B. G. P. da Palestrina) und des späteren monodischen Stils des Barock. Seine Musik berücksichtigt den Sprachrhythmus und folgt weitgehend dem Duktus des Sprechens.
Die lebendige und spannungsvolle Messe wird umrahmt durch Werke aus dem Hochmittelalter, der venezianischen Renaissance und Kompositionen aus unserer Zeit. Ihr Charakter steht in engem Zusammenhang mit der Musik Monteverdis, sei es als Steigerung des Ausdrucks oder als dessen Kontrastierung.
Hildegard von Bingen ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des Hochmittelalters. Die Mystikerin war Äbtissin, Prophetin, Naturforscherin, Ärztin, Dichterin und Komponistin. Der aus Brügge stammende Adrian Willaert und Giovanni Gabrieli waren Vorgänger von C. Monteverdi im Amt des Domkapellmeisters zu San Marco. Józef Świder wirkte nach Studien in Katowice und Rom als Lehrer für Komposition und Musiktheorie über 40 Jahre an der Musikakademie Katowice (Polen). Arvo Pärt verbrachte seine Studienjahre in Tallinn (Estland) und Moskau. 1980 emigrierte er auf Druck der sowjetischen Regierung mit seiner Familie ins Ausland und lebt seitdem in Berlin.